#timetravel: Montmartre

Paris – einer der Orte denen ich schon bei meinem ersten Besuch vor 10 Jahren mein Herz geschenkt habe. Mich zieht es immer wieder in diese wunderschöne Stadt zurück. Jeder Ort hier atmet Geschichte, Kultur und Literatur. Kein Wunder, dass es schon so viele berühmte Künstler und Schriftsteller nach Paris gezogen hat und so viele Werke über diese wunderschöne Stadt verfasst wurden.

Im Sommer 2014 verbrachte ich einige wunderschöne Tage hier, mit Erinnerungen die ich nie vergessen werde. Wir lebten im Arrondissement Montmartre, dem Künstlerviertel. Hier durfte ich so viele neue Eindrücke sammeln und unglaubliche Momente erleben. Eine meiner schönsten Erinnerungen schickt mich zurück an diesen einen warmen Sommerabend, mitten im verträumten Montmartre.

Man spürte wie die Hitze des Tages langsam verschwand und sich eine angenehme Kühle über die Stadt legte. Es zog immer mehr Menschen auf die Straßen. Auf der Rue des Abbesses reihte sich ein französisches Restaurant an das Nächste, die Straßen waren voller Menschen die das Leben feierten. Wir ließen uns einfach vom Strom der Menge treiben, vorbei an berühmten Plätzen auf denen viele Straßenkünstler kleine Kunstwerke erschufen und Häusern in deren Innenhöfen wunderschöne versteckte Gärten heranwuchsen. Ohne Plan spazierten wir durch Montmartre, bis wir plötzlich vor der „Mur des je t’aime“ standen, eine Mauer auf der die Worte „Ich liebe dich“ in 300 verschiedenen Sprachen geschrieben standen. Ein wunderschöner Ort, mitten in einem kleinen Park, an dem sich schon so viele Menschen vor mir ihre Liebe geschworen haben.

Wir wanderten weiter durch die vielen kleinen verwinkelten Gassen, verträumten Wege und Stufen bergauf. Nach einiger Zeit erhob sich vor uns Sacré Coeur über den Dächern der Stadt. Vor hier konnte man über ganz Paris sehen. Die riesige weiße Kirche wachte über Paris und als die Sonne langsam unterging färbte sie alles in ein rotgoldenes Licht. Der Ausblick war atemberaubend, es war als ob die Welt für einen Augenblick stillstand, und hier in diesem Augenblick zeigte mir diese wunderschöne Stadt erneut ihre Schönheit. Wir blieben eine Ewigkeit hier, tranken Wein im Garten einer kleinen Bar, beobachteten Feuerkünstler vor der Kirche und das Treiben der Menge.

Als wir aufbrachen war es tiefste Nacht und trotzdem genossen hier noch so viele Menschen diesen schönen Abend. Als ich beim Weitergehen die Spitze des Eifelturms zwischen zwei Häusern entdeckte kletterte ich auf die nächstbeste Mauer, fest entschlossen zu warten bis er zu glitzern beginnt. Das Warten hat sich gelohnt, denn einige Zeit später sah ich aus der Entfernung tausende funkelnde Lichter und die Silhouette des Eifelturms. Ihn bei Tag zu sehen ist eine Sache, bei Nacht eine andere, aber ihn aus dieser Entfernung in der Dunkelheit funkeln zu sehen ist einfach magisch.

Am Rückweg zum Hotel verliefen wir uns, und es war das Beste was uns passieren konnte. Unser neuer Weg führte uns weg von den klassischen Touristen-Orten hinein in Pariser Wohngegenden. Mitten in der Nacht war es hier komplett still. Auch die Häuser sahen völlig anders aus. Die Straßen waren leer und hinter den Fenstern brannte kaum mehr ein Licht, nur vereinzelt traf man Pariser die mitten in der Nacht durch die Straßen irrten. Hin und wieder wehten die Klänge französischer Lieder durch die Gassen. Das ganze Szenario, begleitet von einem sternenklaren Himmel und dem Mond am Himmel. Es war ein wunderschöner Abend und ich hätte mich noch Ewigkeiten durch die kleinen Seitenstraßen treiben lassen können.

Die Erinnerung an diesen Abend begleitet mich auch heute noch oft. Ich muss nur meine Augen schließen und schon stehe ich wieder mitten in Montmartre. Dann kann ich die Musik und das Lachen der Menschen hören, dass aus der Ferne vom Wind herübergetragen wird, den Duft der französischen Küche riechen, den französischen Wein schmecken und die verwinkelten Gassen sehen, hinter denen sich Paris erstreckt.

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Ein Kommentar bei „#timetravel: Montmartre“

  1. Wunderschön geschrieben, man bewegt sich einfach mit dir mit bei eurem Spaziergang und denkt man ist dabei

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