Der Ausflug zur Isla Saona ist einer dieser Tage, die ich bis an mein Lebensende nicht vergessen werde. Es war ein strahlend blauer Morgen, als wir uns von Punta Cana auf den Weg zur Isla Saona machten. Nach rund 2 Stunden Fahrt kamen wir in Bahahibe bei einer kleinen Tauchschule an. Ausgestattet mit Taucherbrillen, Schnorcheln und Flossen ging es an Bord eines kleinen Bootes hinaus auf das weite karibische hellblaue Meer.
Kurz vor der Isla Saona stoppte unser Boot bei einem Korallenriff. Während sich die anderen noch vorbereiteten war ich schon im Wasser und bewunderte die faszinierende Unterwasserlandschaft. Wasser ist mein Element, schon als ich klein war verbrachte ich mehr Zeit im Wasser als außerhalb. Am Meer war ich immer die Erste im Wasser und die letzte, die Abends wieder rauskam. So war es auch an diesem Tag. Ich bewunderte gerade die farbenprächtige Unterwasserlandschaft mit wunderschönen Fischen und riesigen Rochen als plötzlich eine Schildkröte neben mir auftauchte. Es schien, als schwebte sie durch das Wasser. Fasziniert schwamm ich eine Zeit neben ihr her, dankbar, dass ich sie ein Stück ihres Weges begleiten durfte. Umgeben vom Meer strahlte dieser Moment eine unglaubliche Ruhe auf mich aus und ich genoss ihn, während das Licht an der Wasseroberfläche über uns in tausend Farben brach.
Den restlichen Tag verbrachten wir auf der Isla Saona, einer einsamen Insel. Wir aßen dort karibisches Essen, tranken kühlende Getränke und erkundeten die Insel. Saona war komplett unbewohnt, wir trafen trotz des stundenlangen Spazierens keine Menschenseele. Die Palmen und alle anderen Pflanzen wuchsen wild in alle Richtungen so wie sie wollten. Man konnte auf dieser wunderschönen Insel ewig in eine Richtung spazieren und so lag nur das endlose Meer, die funkelnde Sonne, die herabgefallenen Kokosnüsse und die Palmen die teilweise bis in Wasser reichten vor uns. Nach einiger Zeit ließen wir uns im Schatten einer riesigen Palme nieder, genossen den Moment, kühlten uns im Meer ab und beobachteten einen kleinen Kolibri bei seinem Flug. Es war der erste Kolibri den in je zu Gericht bekam und ich war begeistert. Abgeschieden vom Rest der Welt hingen wir, umringt von Palmen, unseren eigenen Gedanken nach. Fast wehmütig machten wir uns schlussendlich auf den Weg zurück zum Boot.
Am Rückweg fuhren wir mit dem Boot an Mangrovenwäldern vorbei. Da es sich um ein Naturschutzgebiet handelte durfte man nicht hinein, aber es ist sehr interessant dieses große Ökosystem mit salztoleranten Mangrovenbäumen einmal aus nächster Nähe zu sehen, denn darin finden viele verschiedene Tierarten einen sicheren und schönen Lebensraum.
Ein kleines Stück weiter, legten wir unseren letzten Stopp auf einer Sandbank mitten im Meer ein. Das Wasser war hier sehr seicht, wodurch das warme Wasser des karibischen Meeres weiter erhitzt wurde, darum nennt man diesen Ort auch „größte natürliche Badewanne der Karibik“. Hier im warmen Wasser fühlen sich Seesterne besonders wohl und wenn man Glück hat, kann man einige von ihnen entdecken, wir sahen sogar mehrere. Ganz vorsichtig berührte ich die harte Schale eines großen Seesterns, hebte ihn vorsichtig unter Wasser hoch und betrachtete dieses kleine Lebewesen in meinen Händen. So stand ich nun hier mit einem Seestern in meinen Händen und war überglücklich, während es in der Ferne langsam dämmerte und sich der Tag dem Ende neigte.
Am Rückweg nach Punta Cana schlief ich mit dem Kopf gegen die kühle Fensterscheibe gelehnt ein und träumte mit einem Lächeln im Gesicht von diesem märchenhaften Tag und den Abenteuern die noch folgen werden.