Am Besten lesen zu: The Wild – Mumford & Sons
Der Hochschwab. Ein Berg so mächtig, vielseitig und besonders ragen seine Gipfel in den steirischen Himmel. Meiner Meinung nach ein sehr besonderer Ort und definitiv eine Wanderung wert. Mein Abenteuer begann schon sehr früh, genauer gesagt um 5:30, als mein Wecker klingelte. Als ich kurze Zeit später im Auto auf den Weg Richtung Gebirge saß, war es draußen noch dunkel und erst langsam begann es zu dämmern. Die „Blaue Stunde“ begann. Als ich beim Gasthaus Bodenbauerankam, war alles um mich herum still und die Situation schien komplett ausgeglichen. Langsam kämpften sich die ersten Strahlen des Tageslichts durch, Vögel schossen zwitschernd durch die klare Luft und es duftete nach den Nadelgehölzen des Waldes, der mich umgab.
Kurze Zeit später ging es auch schon los und wir starteten im Schatten des Berges durch den Wald, welcher bald mehr und mehr verschwand. Anstatt der stattlichen Bäume begleiteten Latschen unseren Weg und als wir nach einiger Zeit in der prallen Sonne wanderten genoss ich die Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Wir konnten nicht allzu viele Pausen machen, da unser Bergführer meinte, dass ein Gewitter aufzieht, welches einem im Hochgebirge auf freier Fläche durchaus zum Verhängnis werden kann.
Nach ein paar Stunden kamen wir zum „G`hackten“, einer unglaublich steilen Metallleiter. Nun begann der anstrengendste Teil des Aufstieges. Immer höher kämpfte ich mich Stufe für Stufe, Schritt für Schritt, Atemzug um Atemzug, kletternd und teilweise kriechend voran. Direkt neben mir schweifte mein Blick in eine riesige Schlucht und in tiefe Höhlen. Das Gewitter kam immer näher und ein eisiger Wind zog auf als wir bei der Fleischer Biwakhütte, einer kleinen Schutzmöglichkeit, ankamen. Endlich gab es die lang ersehnte Essenspause in der kleinen Hütte, während der Sturm draußen tobte. So schnell wie das Wetter gekommen war, war es auch schon wieder vorüber und es ging weiter Richtung Gipfelkreuz.
Der Ausblick, der sich mir nun bot, war atemberaubend schön. Man konnte kilometerweit sehen. Staunend betrachtete ich die Täler und Berge, die sich nun vor mit erstreckten. Einige Zeit später, folgte noch ein kleiner Abstieg zum Schiestelhaus, in dem wir übernachteten.
Nach 6 ½ Stunden und 1328 zurückgelegten Höhenmetern saß ich hier auf der Veranda und genoss, mit einem Himbeerkracherl in der Hand, die warme Sonne und schlief prompt ein. Als ich wieder aufwachte flüchteten gerade alle Gäste ins Innere der Hütte, da wieder ein Gewitter aufgezogen war und man nun durch den Nebel kaum noch etwas sah.
Hier saß ich nun, auf 2277 Höhenmeter, aß meine Linsen mit Knödel und genoss im Trockenen das energiegeladene Gewitter in den Bergen. Den restlichen Tag verbrachte ich damit Brettspiele zu spielen, Kraft zu tanken und durch die Panoramafenster das Treiben des Wetters und den Sonnenuntergang zu beobachten. Total erschöpft, aber sehr glücklich, fiel ich schließlich ins Bett und als ich mitten in der Nacht kurz meine Augen öffnete, hatten sich die Wolken wieder vorzogen und gaben den Blick auf einen sternenklaren Himmel frei.
Um 5:00 klingelte mein Wecker. Müde tapste ich im Pyjama hinaus ins Freie. Nach einem kurzen Spaziergang setzte ich mich ins feuchte Gras und vergrub meine Finger darin, während ich auf den Sonnenaufgang wartete. Als sich die Sonne in der Ferne langsam hinter den Gipfeln erhob und alles in ein warmes rosa und rot tauchte, war rund um mich herum alles still. Einfach atemberaubend!
Nach einem köstlichen Frühstück, welches ich wirklich jedem (!!!) empfehlen kann, ging es für uns wieder an den Abstieg über die Voisthalerhütte.
Auf dem Weg nach unten begegnete ich 10 Steinböcken, 6 Gämsen und einer Blindschleiche. Dies war meine erste Begegnung mit einem Steinbock und ich war sehr dankbar dafür, diese majestätischen Tiere aus solch einer Nähe sehen zu dürfen, nachdem sie im letzten Jahrhundert in Österreich fast ausgerottet wurden.
Nach einigen Stunden kamen wir im Tal an und als ich danach das Gesehene und Erlebte nochmal Revue passieren ließ, war für mich eines klar: ICH KOMME WIEDER!
Für mich ist es berührend schön wie du die Gegend empfindest aus der deine Urgroßeltern (Meine Oma und mein Opa väterlicherseits) kommen, wie du die Berge empfindest, in denen meine Oma als Sennerin ihre Sommer verbracht hat.
Wunderschöne Bilder!
schöner BEITRAG und Bilder